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Das Technische Berufskolleg Solingen (TBK) ist eins der drei städtischen Berufskollegs der Stadt Solingen. Es bildet neben dem kaufmännischen Friedrich-List-Berufskolleg und dem Mildred-Scheel-Berufskolleg für Gesundheit und Soziales seine Schülerinnen und Schüler im gewerblich-technischen Bereich aus.

Die Geschichte der Solinger Berufsschulen geht auf die Tradition der Solinger Sonntagsschulen zurück. So hat auch das TBK als älteste Solinger Berufsschule seine Wurzeln tief im 19. Jahrhundert. Die Tradition des Technischen Berufskollegs Solingen ist in diesen Sonntags- und Fortbildungsschulen zu sehen, die seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchten, die Grundbildung der Solinger Arbeiter zu heben. Diese Entwicklung war prägend für das gesamte Solinger Berufsschulwesen.
Als maßgebliche Grundlage und Zitiervorlage dieser Darstellung dient: Schlossorsch, Bernd: Von Sonntagsschulen im Fünf-Städte-Gebiet zum Technischen Berufskolleg Solingen – 1815 bis 2009. Solingen 2008.

Die Sonntags- und Fortbildungsschulen

Die Geschichte der Solinger Berufsschulen geht auf die Tradition der Solinger Sonntagsschulen zurück. So hat auch das TBK als älteste Solinger Berufsschule seine Wurzeln tief im 19. Jahrhundert. Die Tradition des Technischen Berufskollegs Solingen ist in diesen Sonntags- und Fortbildungsschulen zu sehen, die seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchten, die Grundbildung der Solinger Arbeiter zu heben. Diese Entwicklung war prägend für das gesamte Solinger Berufsschulwesen.

Bis zur Fachschulgründung 1904

Schon im Jahr 1806 wurde die Idee nachgewiesen, für die Verbesserung der „gestalterischen und maschinentechnischen Qualität“ der Solinger Stahlwarenprodukte eine Fachschule zu gründen. Diese Überlegungen waren nötig geworden, da die traditionellen Solinger Schneidwaren ihrer englischen Konkurrenz aus Scheffield weit unterlegen waren. „Der um die Wende 18. zum 19. Jahrhundert richtungweisende Solinger Fabrikant Peres bemerkt hierzu: ‚…daß doch auch unsere bergischen Fabriken sich befleißigen möchten, ihren Produkten neben der zwar sehr guten Qualité auch jene Schönheit zu eigen zu machen, welche die englische Ware so sehr empfiehlt.’“
Diese Überlegungen wurden aber zunächst von preußisch-staatlicher Seite nicht weiter verfolgt, sondern private Initiativen führten in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts zur Gründung zweier privater Zeichenschulen, die als eine der ersten Entwicklungsstufen hin zur Fachschulgründung gesehen werden können.
Ein weiterer Entwicklungsstrang ist in der höheren Bürgerschule zu sehen, an der 1883 zum ersten Mal für Solingen Lerninhalte und Ziele festgeschrieben wurden: „Danach wollte diese Schule ‚…Lehrlingen und Gehilfen der Gewerbetreibenden Gelegenheit bieten, sich diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten im Zeichnen, welche zur erfolgreichen Ausübung ihres Berufes erforderlich sind, in möglichst umfassender Weise anzueignen.’“ Allerdings kamen gute Ergebnisse nicht im erwünschten Maße zu Stande, so stufte zum Beispiel die Prüfungskommission einer Düsseldorfer Ausstellung im Jahre 1885 die Solinger Arbeiten als „schwach“ ein. In der folgenden Zeit mehrten sich die Stimmen aus Wirtschaft und Stadtspitze, die Einrichtung einer Solinger Fachschule voranzutreiben. „Dazu trug die Pariser Weltausstellung 1900 wesentlich bei, die vorbildlich schöne und geschmackvolle vor allem französische Stahlwaren gezeigt hatte.“ Im Jahre 1899 setzte der damalige Solinger Oberbürgermeister August Dicke (Oberbürgermeister von 1896 – 1929 in Solingen) eine Fachschulkommission ein, deren zehn Mitglieder die Gründung der Fachschule vorantrieben. Diese erfolgte im Jahre 1904 als „Fachschule der Solinger Stahlwaren-Industrie“. Bereits 1908 konnte das neu errichtete prächtige Fachschulgebäude im Stile einer bergischen Villa an der Blumenstraße bezogen werden. Dieses Gebäude steht immer noch im Dienst der schulischen Nutzung und wurde im Jahre 2008 von der Stadt Solingen als Trägerin des TBS komplett brandschutz-technisch ertüchtigt.

Das Solinger Fortbildungsschulwesen

Wesentlich für die Entwicklung des TBK sind die Solinger Fortbildungsschulen, die versuchten – wie die Zeichenschulen für den künstlerisch-gestalterischen Bereich, die Solinger Arbeitskräfte auch im technisch-gewerblichen Bereich weiterzubilden. In den verschiedenen Bezirken Solingen, Wald, Höscheid, Ohligs und Gräfrath entstanden seit 1872 Fortbildungsschulen. Sie nahmen im Laufe ihrer Entwicklung immer mehr den Charakter von Berufsschulen an und spezialisierten sich auf „berufsspezifische Inhalte“. Beispielhaft kann die Ohligser Fortbildungsschule angeführt werden, die Fachklassen für typische Solinger Berufe wie Schlosser, Reider, Schleifer u.ä. eingerichtet hatte. Die schulische Ergänzungsausbildung dauerte drei Jahre und trägt damit wesentliche Merkmale der heute noch gängigen Berufsschulpraxis. Der fachkundliche Unterricht war dabei ausschlaggebend, wenngleich es „ein weiteres Ziel der Schule war…, die sittlich-religiöse und nationale Gesinnung zu begründen bzw. zu festigen. … Das Ohligser Modell einer Fortbildungsschule war … im Fünf-Städte-Gebiet (die heutige Stadt Solingen) so überzeugend, dass spätestens ab 1909 ein Sinneswandel hin zu einer Berufsschule zu erkennen war.“
1911 beschloss die Solinger Stadtverordnetenversammlung für die gewerbliche Fortbildungsschule, eine dreijährige Schulpflicht einzuführen, die von der allgemeinen Fortbildungsschulpflicht in der Weimarer Verfassung 1919 ergänzt wurde. In diesen Entwicklungen sind die Wurzeln des heutigen Dualen Systems der Berufsausbildung gut zu erkennen. Es folgten Versuche, das Fortbildungsschulwesen in Solingen zu zentralisieren, die schließlich in der Gewerblichen Berufsschule mündeten. Als letzter Schritt erfolgte der Zusammenschluss der Handwerkerschule mit der Gewerblichen Berufsschule zu den ‚Gewerblich-technischen Berufsschulen der Stadt Solingen’ im Jahre 1937.
So gründete die gewerblich-technische Ausbildung in Solingen auf drei Säulen: die Ausbildung der Handwerkslehrlinge, der Lehrlinge aus Industrieberufen und die Ausbildung an der Fachschule für die Solinger Stahlwaren-Industrie. Über das Verhalten der Schulen unter der nationalsozialistischen Herrschaft werden in der Sekundärliteratur keine Angaben gemacht.

 

Neuanfang nach 1945

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs erfolgte eine Neuaufstellung der Berufsausbildung in Schule und Betrieben in Solingen. Viele Gebäude waren zerstört worden und es standen nur noch wenige Lehrkräfte zur Verfügung. Der Name der Schule wandelte sich nun in „Gewerbliche Berufs- und Berufsfachschulen der Stadt Solingen“ (GBBS), wobei die metallgewerbliche Hauptabteilung noch einmal erheblich wuchs. Schon ab 1949 gab es bereits die ersten Überlegungen für einen Neubau der Berufsschule auf der stadtnahen Trümmerfläche zwischen Weyersberger Straße, Augustastraße und Blumenstraße, dem heutigen Schulgelände. Auch wenn nicht alle Planungen der ersten Entwürfe umgesetzt worden sind, entstanden zwischen 1949 und 1964 die heutigen Schulgebäude 1-4, die den Kern des campusartigen Schulkomplexes bilden. In den siebziger Jahren wurde Werkstattgebäude (Haus 5) für das Fortbildungszentrum in der Landesstelle für Internationale Berufsbildung erstellt, gefolgt von Haus 6, dem „Technischen Zentrum“ auf dem ehemaligen Produktionsgelände einer kleinen Werkzeugmaschinenfabrik. Hinzu kommt das alte Fachschulgebäude (Fertigstellung 1908) am Standort Blumenstraße, welches durch das gestaltungstechnische Zentrum, ein Galvaniklabor und das Schülerwohnheim im Laufe der Jahre erweitert wurde (Häuser 7-10). Für den Sportunterricht nutzt die Schule die nahe gelegene städtische Klingenhalle.
Die Entwicklung und der Ausbau der Schule ist auch am Namen lesbar; von den „Gewerblichen Berufs- und Berufsfachschulen der Stadt Solingen“ über die „Technischen Schulen Solingen“ (1986) hin zum heutigen Namen „Technisches Berufskolleg Solingen“ (1998).