Schüler und Schülerinnen sollten handwerkliches Geschick, Spaß am Experimentieren und ein starkes Interesse für die Naturwissenschaften mitbringen. Zugangsvoraussetzung ist das Zeugnis der Fachoberschulreife. Eine Eignungsprüfung findet nicht statt.
Womit beschäftigt sich ein Metallograf?
Metallografie ist die Lehre vom Aufbau und der Struktur von Metallen. Metallografen arbeiten in Laboratorien und Forschungsinstituten und werten unter Licht- und Elektronenmikroskopen Informationen über die Beschaffenheit von Werkstoffen aus. Sie begutachten Bauteile, analysieren Schäden an Materialien oder erstellen und dokumentieren Prüfpläne für Werkstoffe. Ihre Einsatzgebiete reichen von der Automobilindustrie über die Luft- und Raumfahrtindustrie bis hin zur Medizintechnik. Dabei sind die Fachkräfte auch in der Forschung gefragt - zum Beispiel bei der Entwicklung neuer Materialien für ressourceneffizientere Antriebe in der Energietechnik. Die Berufsaussichten für die Metallografen sind sehr günstig. Zurzeit übersteigt die Zahl der Stellenangebote die Zahl der Absolventen, die jährlich nach erfolgreicher Ausbildung eine Arbeitsstelle suchen (siehe rechts: Stellenangebote unter Downloads). Einstiegsgehälter bis zu 3500 Euro brutto sind durchaus möglich.
Aus dem Alltag eines Metallografen: die Struktur einer Auftragsschweißung. Mikroskopisch wird ein Fehler zwischen dem Grundmaterial und der Schweißlage sichtbar.
Was umfasst die Ausbildung?
Die Ausbildung zum physikalisch-technischen Assistenten mit dem Schwerpunkt Metallographie und Werkstoffkunde dauert drei Jahre. Mit dem Abschluss kann man gleichzeitig die Fachhochschulreife erreichen, die zur Aufnahme eines Studiums an einer Fachhochschule mit dem Berufsziel Bachelor oder Master in den metalltechnischen Fachrichtungen berechtigt. Für Schüler mit allgemeiner Hochschulreife oder Fachhochschulreife beträgt die Ausbildungsdauer nur zwei Jahre. Der vielfach projektbezogene Unterricht erfolgt häufig in kleinen Arbeitsgruppen, in denen die Schüler selbstständig und teamorientiert arbeiten. Ein Betriebspraktikum von acht Wochen ist fester Bestandteil des Bildungsganges. Er wird in einem Fachbetrieb oder in einem metallografischen Labor eines Industriebetriebs absolviert. Bei der Suche geeigneter Praktikumsplätze kann die Schule behilflich sein.
Stundentafel
Aus der Doppelqualifikation Berufsabschluss und Fachabitur ergeben sich die Unterrichtsfächer nachfolgender Stundentafel, die in den berufsbezogenen und den berufsübergreifenden Lernbereich unterteilt werden.
Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs: Deutsch, Relegionslehre, Sport, Politik.
Die Physikalisch- technischen Assistenten mit dem Schwerpunkt Metallographie und Werkstoffkunde nahmen am 8. November an der Fachtagung Quality 2017 bei der Firma ATM in Mammelzen teil. In spannenden Fachvorträgen und in einer Firmenführung konnten die Metallographen von TBK Solingen sich über viele Neuigkeiten informieren. Den Zusammenhang zwischen Konstruktion, Fertigung und Werkstofftechnik zeigte Prof. Dr.-Ing. Neidel eindrucksvoll in seinem Fachvortrag zu Schadensfallanalysen am Beispiel von Turbomaschinen.
Im Rahmen der Fachtagung Mikpräp im März diesen Jahres gewannen die Schüler Philipp Drenkow, Justus Grah und Alexander Spies mit einem Beitrag zur Schadensfallanalyse bei dem nun schon traditionellen Posterwettbewerb den ersten Preis. Erstmalig seit diesem Jahr wird diese Auszeichnung von der Fachfirma ATM gestiftet und mit einer Stele geehrt, die am 18.12. 2017 von Herrn Laimmer, dem Vorsitzenden der Gesellschaft für Materialografie Rhein- Ruhr e.V. und Frau Belinger von der Firma ATM GmbH überreicht wurde.
Auch in diesem Jahr war es der Abschlussklasse der Physikalisch-technischen Assistenten mit dem Schwerpunkt Metallographie und Werkstoffkunde möglich, kostenlos an der Jahrestagung teilzunehmen, die als wissenschaftlicher Kongress, ein breites Themenspektrum aus allen Bereichen der Materialografie abdeckt. Neben Fachvorträgen zu Thematiken der quantitativen und qualitativen Gefügeanalyse, Neuentwicklungen in der digitalen Bildverarbeitung und Analytik, Untersuchung von Schadensfällen gab es Spannendes zur Tomographie und 3D Gefügeanalytik zu erfahren.
Nach Wochen intensiver Vorbereitung durch den Vorstand der Gesellschaft für Materialografie Rhein Ruhr (gmr2) gemeinsam mit den Schülern und Fachlehrern des Ausbildungsganges zum Physikalisch-technischen Assistenten mit dem Schwerpunkt Metallographie und Werkstofftechnik verwandelte sich die Fachschule des TBK am 23. März 2017 wieder in ein Tagungszentrum. Mehr als 180 Teilnehmer aus NRW, dem Saarland und Baden-Württemberg waren gekommen.
Insgesamt 40 Absolventinnen und Absolventen der Höheren Berufsfachschule des Technischen Berufskolleg Solingen hatten am letzten Donnerstag gleich doppelten Grund zu feiern. Denn neben der erfolgreichen Berufsausbildung zum staatlich geprüften gestaltungs-, informations- oder physikalisch- technischen Assistenten erwarben alle Prüflinge auch die Doppelqualifikation des Fachabiturabschluss.